Die 29. Ausgabe des Africa Alive Festival präsentiert vom 01.02. bis 25.02. das Filmschaffen des afrikanischen Kontinents mit Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen. Neben den Filmen im Kino des DFF und im Filmforum Höchst finden eine Lesung, ein Kinderfest und ein Konzert statt.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Gesamt-Retrospektive des Regisseurs Djibril Diop Mambéty anlässlich des 50. Jubiläums des Kultfilmes TOUKI BOUKI (1973) der wegweisend für das afrikanische Kino war. Dazu sind sein Sohn Teemour Diop Mambéty sowie die Filmwissenschaftlerin Léthicia O. Ngou-Milama eingeladen. Neu restauriert liegen zwei frühe Filme vor, CONTRAS’ CITY (1964) und BADOU BOY (1969) die bereits seinen Stil prägten. Neben den eigenen Filmen werden weitere Referenzfilme gezeigt. Zwei Filme seiner Nichte Mati Diop: der mittellange Film MILLE SOLEILS (2013) der sich mit dem ehemaligen Protagonisten aus TOUKI BOUKI auf eine Reise begibt, sowie ihr ersten Langfilm ATLANTIQUE (2019), eine Liebes- und Geistergeschichte aus Dakar. Auch AMANSA TIAFI (2021) verweist mit seinen Protagonisten auf den Klassiker. Der Regisseur Kofi Ofosu-Yeboah ist angefragt.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf „Afrofuturismus“, eine popkulturelle Strömung der Afro-Amerikanischen Diaspora, die ihre Ursprünge in der Literatur, den Comics und der Musik hatte und ihren Namen in den 90er Jahren erhielt. Mit diesen Kunstformen entwickeln die Künstler utopische Welten. Einer der bekanntesten Vertreter ist der Jazzmusiker Sun Ra. Der drehte 1974 den Film SPACE IS THE PLACE, in dem er mit seinem Orchester auf einem anderen Planeten landet. Gezeigt werden weitere Filme wie NEPTUNE FROST (2021) sowie eine Reihe von Kurzfilmen.
Als aktuelle Filme sind u.a. zu sehen MARCHER SUR L’EAU (2021), der den Klimawandel und die Suche nach Trinkwasser als bitterer Alltag in einem Dorf im Norden des Niger thematisiert. NOSSA SENHORA DA LOJA DO CHINÊS (2022) und FATHER’S DAY (2022) entwerfen in jeweils drei Geschichten eine Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in Angola und Ruanda.
In LA NUIT DES ROIS (2020) werden eine Nacht lang in einem berüchtigten Knast der Elfenbeinküste, Geschichten à la Tausendundeine Nacht erzählt. In der Lesung am 4.2. um 15:30 Uhr im DFF wird die algerische Autorin Aicha Bouabaci Gedichte und Auszüge aus ihrem Roman vorstellen. Der Text der deutschen Übersetzung wird von der Dichterin Safiye Can gelesen.
Am 12.2. um 15:00 Uhr findet das beliebte Kinderfest mit der Clown Gruppe Adesa aus Ghana bei Afroton statt und zum Abschluss am 25.2. um 20.00 Uhr erwartet
sie das Abschlusskonzert in der Brotfabrik mit Jazz und Afro-Soul von Accra bis Berlin mit der 7-köpfigen Crew der Gruppe Jembaa Groove.