Samstag, 2.2.2025, 18:30 Uhr // Filmforum Höchst
Wdh.: Mittwoch, 5.2.2025, 20:30 Uhr // DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
BAMAKO
Frankreich/Mali/USA 2006. R: Abderrahmane Sissako
D: Aïssa Maïga, Tiécoura Traoré. 117 Min. OmU
Zu Gast: Aïssa Maïga (angefragt)
In BAMAKO inszeniert Sissako einen fiktiven Prozess gegen die Weltbank, in dem die Bevölkerung als Opfer politischer und wirtschaftlicher Strukturanpassungen zu Wort kommt. Als Ort wählt er den Hof des Hauses, in dem er aufgewachsen ist, in einem populären Viertel von Bamako und lässt authentische Richter, Ankläger und Verteidiger auftreten. Es geht um die Schulden, die Privatisierungen, das Wasser und die Baumwolle. Während der Prozess abläuft, geht das Leben weiter. Mele geht zu ihrer Arbeit als Sängerin in einer Bar, während ihr Mann Chaka, der arbeitslos ist, zu Hause bleibt. Frauen bereiten das Essen, färben Stoffe, gehen ihrer Arbeit nach. Ebenso wie die Bewohner:innen verlässt die Kamera zeitweise den Hof, zeigt die Leute in den angrenzenden Straßen, aber auch Bilder in der Wüste von Menschen, die unterwegs zum Meer sind, um den Kontinent in Richtung Europa zu verlassen. Eingefügt sind Szenen eines Westerns mit Cowboys, die eine kleine Stadt überfallen. Wie die anderen Filme Sissakos zeichnet sich BAMAKO auf der Bildebene durch seine visuelle Schönheit und seine dichte Atmosphäre aus. Sissako zeigt damit, dass politisches Kino auch ein ästhetisches Erlebnis sein kann.