>>>Fr., 30.1.2015, 20.30 Uhr // DEUTSCHES FILMMUSEUM
DIFRET – Das Mädchen Hirut
Äthiopien 2013, R: Zeresenay Berhane Mehari, 99 Min., DCP, OmU
D: Meron Getnet, Tizita Hagere
Einer alten lokalen Tradition folgend wird die 14-jährigen Hirut auf dem Heimweg von der Schule entführt und vergewaltigt. Auf der Flucht erschießt sie ihren Peiniger.
Des Mordes angeklagt, droht ihr die Todesstrafe, auch wenn sie in Notwehr gehandelt hat. Denn auf dem Land gilt in Äthiopien nach wie vor die Tradition der „Telefa“, der Entführung zum Zweck der Eheschließung.
Die Anwältin Meaza Ashenafi aus Addis Abeba, die sich auf die Rechte der Frauen spezialisiert hat, übernimmt die Verteidigung und setzt sich gegen alle Schikanen von Polizei und männlichen Regierungsvertretern zur Wehr.
Der auf wahren Begebenheiten beruhende Film fragt nach einem möglichen Aufbruch des Landes in die Moderne und danach, was geschieht, wenn jahrhundertealte Traditionen gebrochen und Glaubenssätze aufgekündigt werden.
Zeresenay Berhane Mehari, in Äthiopien geboren und in den USA ausgebildet, drehte den Film in Äthiopien in der Nationalsprache Amharisch. Das Wort „difret“ hat doppelte Bedeutung: Es heißt „mutig sein“, aber auch „vergewaltigt werden“.