Podiumsdiskussion »AFROTOPIA – AFRO UTOPIA«

Podiumsdiskussion »AFROTOPIA – AFRO UTOPIA«

>>> Sa., 3.2.2018, 17–20 Uhr // Haus am Dom

Podiumsdiskussion
»AFROTOPIA – AFRO UTOPIA«
Podiumsgespräch mit deutscher Übersetzung

»Afrotopia«, der vielbeachtete Essay von Felwine Sarr steht im Zentrum der diesjährigen Podiumsdiskussion.

Teilnehmer: Lucy Mushita, Eugenio Nkogo Ondó, Felwine Sarr und Boniface Mongo-Mboussa. Moderator: Prof. Dr. Mamadou Diawara (Stellvertretender Direktor des Frobenius- Instituts der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main).

Die typische Haltung der Entwicklungszusammenarbeit gegenüber den Anderen: »Wir haben es geschafft. Wir zeigen ihnen, was und wie sie es zu tun haben. Dieses ›wir‹ wird zum Model einer normativen Entwicklung. « konstatierte Prof. Diawara in dem Vortrag »Afrika – kann Entwicklungszusammenarbeit Fluchtursachen beseitigen?«, den er vor Kurzem in der Reihe der Polytechnischen Gesellschaft der Frankfurter Sparkasse hielt.
Felwine Sarr fragt in »Afrotopia«: Wird Afrika die Projektionsfläche von Entwicklungskonzepten, die Europa und China entwarfen? Und wenn Afrika sich endlich mental und wirtschaftlich dekolonisierte, den Mensch in den Mittelpunkt stellte, statt sich den ökonomischen Sachzwängen neoliberaler Wirtschaftsmodelle zu unterwerfen? Afrika kennt doch zu Genüge solidarische Formen des Wirtschaftens und des Zusammenlebens, auf die man sich zurückbesinnen könnte.
2016 gründete der senegalesische Wirtschaftswissenschaftler Felwine Sarr gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Achille Mbembe in Dakar die »Ateliers de la Pensée«, die Werkstätten des Denkens, dem Treffpunkt von Künstlern, Intellektuellen und Vertretern der Zivilgesellschaft aus Afrika und der Diaspora.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion werden all diese neue Denkansätze generationsübergreifend und klischeesprengend diskutiert: Afrikanische Renaissance, Negritude, Authentizität, Ubuntu und Das Radikale Denken.
Der Literaturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller Eugenio Nkogo Ondó, 1944 in Äquatorial-Guinea geboren, lebt heute im spanischen León. Er lehrte an verschiedenen Universitäten in Europa, Afrika und den USA. In seinem Essay »La pensée radicale« (Das Radikale Denken) postulierte er schon 2005 die Notwendigkeit einer neuen Philosophie, die den Menschen befähigt, Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich aus Abhängigkeiten zu befreien.
Boniface Mongo-Mboussa, geboren 1962 in der Volksrepublik Kongo, lebt in Paris als bekannter Schriftsteller und Literaturkritiker, u.a. für die Zeitschrift »Africultures«.
Lucy Mushita wurde in Simbabwe während der Apartheid geboren, lebte in den USA und Australien, ehe sie sich in Nancy niederließ, wo sie an der Universität Literatur lehrt und vielbeachtete Erzählungen und Romane schreibt.

Eintritt Podiumsdiskussion: 8 € (6 € ermäßigt)